Die genetische Veranlagung kann zu einer verminderten Barrierefunktion der Haut führen.
Unter der natürlichen Barrierefunktion der Haut versteht man einen Schutz vor Austrocknung und vor äußeren Einflüssen, wie z. B. Bakterien, Viren oder Pilzen, aber auch Allergenen, z. B. Pollen. Die äußerste Schicht normal trockener Haut enthält Fette („Lipide“), die als „Dichtmasse“ zwischen Hautzellen dienen und so Feuchtigkeit in der Haut zurückhalten: Wie der Mörtel in einer Mauer halten sie die Steine (= Hautzellen) zusammen. Aufgrund der genetischen Veranlagung produzieren Neurodermitis-Patienten weniger Lipide. Die Hautzellen halten nicht mehr dicht – die Mauer bröckelt – die Barrierefunktion ist gestört und Feuchtigkeit kann einfacher durch die Haut entweichen. Die dadurch resultierende sehr trockene Haut reagiert überaus empfindlich auf äußere Einflüsse und reißt leicht ein. Zudem können Allergene oder Mikroorganismen leichter eindringen. Die Folge: Die gestörte Barrierefunktion und eine veränderte Reaktion des Immunsystems führen bei bestimmten Veranlagungen zu entzündlichen Hautreaktionen auf eigentlich harmlose Umweltfaktoren.